Akupunktur in der Gynäkologie (Frauenheilkunde) und Geburtshilfe
Akupunktur ist eine ganzheitliche medizinische Methode zur Behandlung eines breiten Spektrums von Erkrankungen.
Entstanden nur durch die Benutzung unsrer fünf Sinne, Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen zeigt sich heute immer mehr, wie gut die alten Chinesen im Beschreiben von Erkrankungen waren.
Mittlerweile gibt es über 17000 wissenschaftliche Arbeiten über die Wirkungsweise der Akupunktur. Insbesondere die Betrachtung der Segmentanatomie hat hier Fortschritte gebracht. Die Nerven, die aus der Wirbelsäule austreten versorgen unseren Körper nach Segmenten, im Bereich des Körperstammes nahezu scheibenweise. Und jeder Nerv versorgt dabei nicht nur die Haut, sondern auch Unterhaut, Muskeln, Knochen und innere Organe im dazugehörigen Segment. So erklärt sich auch, warum eine Nadel an einer bestimmten Stelle in der Haut auch ein inneres Organ beeinflussen kann!
Als ganzheitliche Methode hat sich die Akupunktur auch in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe bewährt.
Während einer Schwangerschaft eignet sich die Akupunktur z.B. zur medikamentenfreien Behandlung aller Schmerzzustände, insbesondere auch von Rückenschmerzen.
Ödeme (Wasseransammlungen) in der Schwangerschaft können ebenfalls ohne Medikamentengabe angegangen werden.
Nicht zuletzt wirkt Akupunktur sehr gut bei Schwangerschaftsübelkeit, Schlafstörungen und Angstzuständen.
Und ab der 36. Schwangerschaftswoche kann geburtsvorbereitend nach dem sog. Mannheimer Schema genadelt werden, was die Geburtsdauer durch Veränderungen am Gebärmutterhals (Zervix) signifikant verkürzt. Das ist in einer wissenschaftlichen Studie zweifelsfrei nachgewiesen.
Auch postpartale Depressionen (Depressionen nach der Geburt des Kindes) lassen sich mit Akupunktur positiv beeinflussen.
In der Frauenheilkunde eignet sich die Akupunktur für eine Reihe von Störungen und Erkrankungen.
Das Prämenstruelle Syndrom spricht sehr gut auf eine Akupunkturbehandlung an. Die Schmerzzustände könne sowohl in ihrer Häufigkeit wie auch in der Schmerzintensität im Sinne der Linderung beeinflusst werden.
Zyklusstörungen (Polymenorrhoe, Hypermenorrhoe, Amenorrhoe, Dysmenorrhoe) können mit Akupunktur reguliert werden.
Beim polycystischen Ovarien-Syndrom kann Akupunktur unterstützend eingesetzt werden.
Auch bei Fluor vaginalis (Ausfluss) ist der Einsatz von Akupunktur hilfreich.
Ein sehr gutes Einsatzgebiet für Akupunktur sind klimakterische Beschwerden, z.B. Hitzewallungen.
Praktisch keinen Einfluss sieht man bei Endometriose und Myomen.
Dagegen spricht die periodenabhängige Migräne sehr gut auf eine Akupunkturbehandlung an.
Dysurie und Cystitis lassen sich gut mit Akupunktur angehen, bei frühem Einsatz lässt sich eine abakterielle Cystitis (Blasenentzündung) oft mit nur einer Nadel behandeln.
Somit eignet sich die Akupunktur entweder als alleinige Methode zur Behandlung von gynäkologischen Erkrankungen oder aber als Ergänzung einer solchen Behandlung nach primär westlichem Muster!