Akupunktur

Wie wirkt Akupunktur und wann kann man Akupunktur empfehlen?
Die Akupunktur als Teil der traditionell chinesischen Medizin ist ein jahrtausende altes gesamtheitliches Medizinkonzept, das sich ohne technische Hilfsmittel nur aus Beobachtung, Fühlen, Tasten und Riechen entwickelt hat.
Aus chinesischer Sicht entsteht die Wirkung der Akupunktur durch Nadelung bestimmter Punkte an der Körperoberfläche, die auf Leitbahnen, sog. Meridianen, welche bestimmten Organen zugeordnet sind, liegen.
Aus heutiger westlicher Sicht weiß man, dass die aus der Wirbelsäule austretenden Nerven bestimmte Hautregionen mitsamt der zugehörigen muskulären Strukturen, Knochenstrukturen und segmental zugeordneten Organen versorgen. So kann man erklären, dass die Nadelung eines Hautpunktes aufgrund eines Nervenreflexes auf ein Organ einwirken kann.
Was die Ohrakupunktur betrifft, hat ein Franzose, Herr Nogier, entdeckt, dass sich der menschliche Körper im Kleinen auf das Ohr projiziert und man hier durch Nadelung bestimmter Punkte auch Einfluss auf Körperstrukturen und Organe nehmen kann. Die Ohrakupunktur ist also nicht primär chinesischen Ursprungs.
Ähnliches gilt für die Schädelakupunktur nach Yamamoto, einem japanischen Kollegen.
Grundsätzlich gilt: Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann nicht reparieren was zerstört ist!
Was heißt das?
Akupunktur kann z.B. helfen Gelenkschmerzen zu lindern, zugehörige muskuläre und Bänderstrukturen positiv zu beeinflussen, sie kann aber keinen z.B. Knorpelschaden rückgängig machen.
Es besteht eine breite Indikation für Akupunktur! Wie aussichtsreich und empfehlenswert eine Akupunkturbehandlung für ihre speziellen Beschwerden ist, wird ihnen ihr kompetenter Therapeut ausführlich erklären.
Auf alle Fälle ist für den Behandlungserfolg auch ihre Mitarbeit erforderlich!
Wo hilft Akupunktur?
Akute und chronische Schmerzen, wie z.B.
- Kopfschmerzen
- Rücken- und Gelenkschmerzen
- Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz)
- Tumorschmerzen
- Schmerzen des Kau- und Zahnsystems
Erkrankungen des Bewegungssystems, wie z.B.:
- Schmerzen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
- Bandscheibenvorfall
- Tennisellenbogen
- chronische Hüftgelenkschmerzen
- Sehnen- und Gelenkerkrankungen
- Kniegelenkschmerzen
- Karpaltunnel-Syndrom
- Nachbehandlung von Hüft-, Knie- und Bandscheibenoperationen
- Arthroseschmerzen
Neurologische Krankheiten, wie z.B.:
- Migräne
- Neuralgien
- Facialisparese (Gesichtslähmung)
- Trigeminusneuralgie
- Mitbehandlung bei Lähmungen
- Schlaganfall und Polyneuropathie
- Schmerzen bei Gürtelrose (Zoster)
- Begleitsymptome von neurologischen Erkrankungen
Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:
- Asthma
- Heuschnupfen
- Bronchitis
- gehäuft auftretende Erkältungskrankheiten
Vegetative Störungen, wie z.B.:
- Schlaflosigkeit Erschöpfungssyndrom
- funktionelle Herzbeschwerden
- innere Unruhe
- Blutdruckschwankungen
- sexuelle Disharmonie
- Libidostörungen
Suchtkrankheiten, wie z.B.
- Beruhigungsmittelabhängigkeit
- Ess-Sucht
- Nikotinmissbrauch
- Alkoholmissbrauch
- Drogensucht (Linderung der Entzugssymptome)
Erkrankungen des Verdauungssystems, wie z.B.:
- funktionelle Magen-Darm-Störungen
- Magengeschwüre
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Verstopfung
- Reizdarmsyndrom
- chronische Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
Urologische und Gynäkologische Erkrankungen und Geburtshilfe, wie z.B.:
- Menstruationsschmerzen
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Amenorrhoe (Ausbleiben der menstruellen Blutung)
- Endometriose (Wucherung der Gebärmutterschleimhaut)
- Mastopathie (gutartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes)
- Wechseljahresbeschwerden
- Schwangerschaftserbrechen
- Geburtsvorbereitung
- wiederkehrende Blasenentzündungen (Cystitis)
Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten, wie z.B.:
- Sinusitis (Nasennebenhöhlen-Entzündung)
- Tonsillitis (Mandelentzündung)
- Geruchs- und Geschmacksstörungen
- Hörsturz
- Tinnitus o Schwindel
- Glaukom
- Trockenes-Auge-Syndrom
Hautkrankheiten, wie z.B.:
- Neurodermitis
- Ekzeme
- Akne
- schlecht heilende Wunden
Allergien, wie z.B.:
- Heuschnupfen
- Nahrungsmittelallergien
- allergisches Asthma
- Sonnenallergie
Postoperative Situationen, wie z.B.:
- Förderung der Wundheilung
- Vorbeugen von Entzündungen
- abschwellende Wirkung
- schmerzlindernde Wirkung
- lymphflussanregende Wirkung
Sonstige Indikationen, wie z.B.:
- Begleittherapie bei Tumorerkrankungen, z.B. Linderung der Übelkeit bei Chemotherapie
- Verbesserung des Allgemeinbefindens nach Operation oder Bestrahlung
- Herpes genitalis und labialis
Wie wirkt Akupunktur?
An bestimmten Punkten des Körpers werden die dünnen Akupunkturnadeln platziert, wo sie etwa 20 bis 30 Minuten verbleiben und ihre heilsame Wirkung entfalten, während sich der Patient auf der Liege entspannt. Die meisten Patienten empfinden die Akupunktur als wohltuend, entspannend und oft verblüffend schnell wirksam Von den Anwendern wird die Akupunktur allgemein als schmerzlindernd, entspannend, vegetativ ausgleichend, abschwellend, antientzündlich, durchblutungsfördernd, krampflösend und schlaffördernd beschrieben.
Wissenschaftliche Belege für die Akupunkturwirkung
Mittlerweile gibt es eine Indikationsliste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Akupunktur.
Die Wirkung ist in zahlreichen Studien nachgewiesen, der Wirkmechanismus jedoch noch nicht vollständig erforscht. Wie oben geschildert gibt es schon ziemlich definitive Ansätze. Es spielen aber auch die Stimulation von Hormonausschüttungen und Ausschüttung von Botenstoffen im Körper eine Rolle. Besonders bei der Schmerzbehandlung spielt die Ausschüttung körpereigener Schmerzhemmstoffe eine tragende Rolle.
Weltweit sind renommierte Universitäten an der wissenschaftlichen Arbeit beteiligt, wie z.B. die Harvard University in Boston, die LMU München, die University of Maryland, die Universität Peking, die Charite‘ Berlin etc.
Wie findet ihr Akupunkteur die richtige Behandlungsstrategie?
Für die richtige Behandlungsstrategie ist eine ausführliche Anamnese erforderlich und zwar nach den Regeln der Chinesischen Medizin.
Es mag sie vielleicht wundern, wenn sie ihren Therapeuten aufsuchen wegen Gelenkschmerzen und er sie z.B. nach ihrem Stuhlgang befragt. Aber für die richtige Therapie ist ihr Gesamtbild innerhalb der chinesischen Medizin ausschlaggebend! Die „chinesische Diagnose“ ist die Grundlage für die geeignete Behandlung.
Sicherheit der Akupunktur
Die Akupunktur ist eine sehr nebenwirkungsarme Methode.
Trotzdem sind Nebenwirkungen möglich. An den Punktionsstellen kann es zu kleinen Hämatomen kommen, es kann zu Kreislaufreaktionen kommen und zu vegetativen Reaktionen wie z.B. einem Schweißausbruch.
Schwere Nebenwirkungen sind extrem selten, z.B. kann es bei Akupunktur im Thoraxbereich zu Lungenverletzungen kommen, wie einem Pneumothorax.
Ihr Arzt wird sie über dieses Thema ausführlich aufklären.
Um Infektionen zu vermeiden, wird nur Einmalmaterial für die Akupunktur verwendet.